Die Slowakei – vom Sorgenkind zum Musterknaben der EU?

GeoComPass UNTERWEGS | Warum hat die Slowakei die wirtschaftliche Transformation und den Eintritt in die Europäische Union so erfolgreich absolviert? Wo liegen die geographischen Hintergründe für diese Entwicklung?

GeoComPass UNTERWEGS | Warum hat die Slowakei die wirtschaftliche Transformation und den Eintritt in die Europäische Union so erfolgreich absolviert? Wo liegen die geographischen Hintergründe für diese Entwicklung?

REFERENT/IN

Penz, Hugo
Prof. Dr.

Start

30. August 2014 - 8:00

Ende

4. September 2014 - 18:00

Address

Innstraße 31, 94032 Passau   View map

Erst als die Slowakei vor zwei Jahrzehnten die Unabhängigkeit erlangte, nahm das Interesse für diesen Staat zu. Vorher wurden die Unterschiede gegenüber Tschechien kaum thematisiert. Dies gilt sowohl für die Naturlandschaften der Karpaten, die deutliche Parallelen zu den Gebirgen im Osten Österreichs aufweisen, als auch für die Wirtschaft und Gesellschaft. Bis zum Ersten Weltkrieg gehörte die Slowakei zum Königreich Ungarn, wo der moderne Strukturwandel verspätet einsetzte, so dass am Ende des Zweiten Weltkriegs noch über die Hälfte der Bevölkerung in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt war. Die „sozialistische Industrialisierung“ hat das Land daher stark geprägt, so dass es nach dem Zusammenbruch der Planwirtschaft zu tiefgreifenden Krisen kam. Diese konnten nur durch einschneidende wirtschaftspolitische Maßnahmen überwunden werden, die sich so sehr bewährt haben, dass die Slowakei heute häufig als Musterbeispiel für einen gelungenen Wandel im ehemaligen Osten angesehen wird. Im Rahmen der Exkursion werden die wichtigsten Städte (Bratislava/Pressburg, Košice/Kaschau, Prešov/Esperies, Banská Bystrica/Neusohl, Nitra/Neutra) und die bemerkenswertesten ländlichen Regionen der Slowakei besucht. Unter den Natur- und Kulturlandschaften wird die der Umgebung der Hohen Tatra und die Zips mit den Städten Kežmarok (Käsmark) und Levoča (Leutschau) besonders eingehend behandelt. Dort lebten früher die meisten Karpatendeutschen, deren Kulturdenkmäler besichtigt werden. Auch auf die anderen ethnischen Minderheiten (Ungarn, Roma, Ukrainer, Polen) wird aufmerksam gemacht. Während sich die Wirtschaft entlang der Achse von Bratislava nach Košice günstig entwickelte, verfiel die Industrie in vielen ländlichen Gemeinden der Karpaten, von denen nur wenige günstige Voraussetzungen für den Tourismus aufweisen. Eingehend wird bei der Exkursion die Stadtregion von Bratislava thematisiert. Dabei wird sowohl auf den reichen historischen Baubestand der Stadt, in welcher über 300 Jahre lang die ungarischen Könige gekrönt wurden, als auch auf die jüngsten, sehr einschneidenden Veränderungen eingegangen, die mit der Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft zusammenhängen. Darüber hinaus wird auf die Bedeutung der Donau für die Entwicklung der Stadt und der Westslowakei hingewiesen.

 

Bildnachweis: Stano Novak | http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bratislava_Panorama_01.jpg?uselang=de

Gruppenbild der Exkursion

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