REFERENT/IN
Anhuf, Dieter
Prof. Dr.Start
21. Oktober 2013 - 19:00
Ende
21. Oktober 2013 - 21:00
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Innstraße 31, 94032 Passau View mapNicht nur das schnelle Wachstum und die hohe Bevölkerungsdichte in São Paulo, sondern auch die Industrie mit einem nationalen Produktionsanteil von knapp 30% führen in der größten Stadt Lateinamerikas zu zahlreichen Umweltproblemen. Vor allem sind hier die Belastung der Gewässer und die Verschmutzung der Luft zu nennen, neben den Entsorgungsproblemen bei Müll und Abwasser. Die brasilianische Agrarwirtschaft hat zudem zu einer unwiederbringlichen Vernichtung der natürlichen Waldvegetation geführt. Gerade die jüngsten Entwicklungen mit der schnellen Expansion der agrarischen Leitkulturen Soja und Zuckerrohr sind daran beteiligt. Im Nordosten, dem Sertão, haben hingegen die Konflikte um die Verfügungsgewalt der Wassernutzung Tradition. Seit Jahrzehnten wird hier die Frage der Wasserumleitung diskutiert. Bereits heute werden 65% des vom Rio São Francisco entnommenen Wassers für große Bewässerungsprojekte genutzt. Anhand dreier herausragender Fallbeispiele in Brasilien wird der Vortrag die umweltspezifischen Konsequenzen des menschlich bedingten Nutzungsdrucks sowie staatliche und private Aktivitäten zum regionalen Naturschutz aufzeigen: die Mata Atlântica, das Pantanal und das Amazonasgebiet. Die brasilianische Umweltpolitik entwickelte sich unter schwierigen Rahmenbedingungen in Abhängigkeit von internationalen und nationalen Zwängen. Angesichts der Tatsache, dass ein Umweltministerium seit nicht einmal zwei Jahrzehnten besteht, sind bereits in vielen Bereichen die notwendigen Gesetze erlassen und auch nennenswerte Erfolge erzielt worden.
Bildnachweis: von Pedro Biondi/ABr [CC BY 3.0 br], via Wikimedia Commons