Die Imaginäre Geographie von Klimakriegen

GeoComPass SPECIAL | Sind ressourcengebundene Kriege für das Scheitern ganzer Staaten verbunden? Und welche Rolle spielt dabei der Klimawandel bzw. der Diskurs darüber?

GeoComPass SPECIAL | Sind ressourcengebundene Kriege für das Scheitern ganzer Staaten verbunden? Und welche Rolle spielt dabei der Klimawandel bzw. der Diskurs darüber?

REFERENT/IN

Korf, Benedikt
Prof. Dr.

Start

16. Mai 2011 - 19:00

Ende

16. Mai 2011 - 21:00

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Innstraße 31, 94032 Passau   View map

Die als Folge des globalen Klimawandels erwartete Verknappung von natürlichen Ressourcen wird, so unterstellt Harald Welzer in seinem neuen Buch „Klimakriege“, unweigerlich zu einer Ausweitung gewalttätiger Konflikte und zum Zusammenbruch fragiler Staaten in Afrika und anderen Randregionen der Welt führen. Das Horn von Afrika und hier insbesondere Somalia werden oft als Beispiel angeführt, wie zunehmende Ressourcenknappheit und fragile Staatlichkeit zu Anarchie, Chaos und Gewalt führen. Somalia erscheint als Anschauungsbeispiel dafür, was wir in Zukunft in viel größerem Maße zu erwarten haben werden. Neuere Forschungsarbeiten zeigen jedoch, dass der Zusammenhang zwischen Ressourcenknappheit und Gewaltkonflikten weniger eindeutig ist als von Welzer und anderen Beobachtern unterstellt. Eine fundierte Analyse der Konflikte am Horn von Afrika zeigt die komplexen Zusammenhänge sozialer, ökonomischer und politischer Faktoren, die Gewaltkonflikte beeinflussen und staatliche Ordnungen aushöhlen. Der Kampf um knappe Ressourcen ist hierbei ein, nicht jedoch der bestimmende Faktor, für die zunehmende Desintegration der somalischen Gesellschaft. Das Beispiel Somalia zeigt deshalb klar, dass apokalyptische Parolen à la Welzer nicht hilfreich sind, zukünftige Herausforderungen um die Nutzung knapper Ressourcen zu analysieren.

 

Bildnachweis: von U.S. Navy photo by Photographer’s Mate 1st Class Bart Bauer. (http://www.navy.mil/view_image.asp?id=13996) [Public domain], via Wikimedia Commons

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